Projektarchiv Geflüchtetenbereich
Durch unsere jahrzehntelange Arbeit im Geflüchtetenbereich haben wir viele kleine und große Projekte durchführen können. Folgend finden Sie einen Überblick unserer abgeschlossenen Angebote ab dem Jahr 2017.
Dieses Projektes bot frühzeitige und unabhängige rechtliche Beratung von Asylsuchenden. Es handelte sich um ein niedrigschwelliges Angebot in der Muttersprache der Klient*innen (mit Sprachmittlung) durch Berater*innen der AWO in Kooperation mit der Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen (KuB) e.V. Die Gesellschaft für interkulturelles zusammenleben (GIZ) gGmbH führte im Rahmen dieses Projektes eine Fortbildungsreihe für Dolmetscher*innen aus dem Feld der Arbeit mit Geflüchteten Menschen durch.
Das Projekt entwickelte eigene Beratungsstandards für die bestmögliche Beratung von Geflüchteten, welche in unserer Broschüre verschriftlich wurden.
Dieses Projekt wurde mit Mittel des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union sowie mit Mitteln des Landes Berlin kofinanziert.
In Kooperation mit dem „Beratungszentrum und Betreuungszentrum für junge Flüchtlinge und Migrant*innen“ (BBZ) wurden Standards der Beratung und Betreuung für Asylbewerberkinder, jugendlichen Asylbewerber*innen, deren Eltern und anderer besonders Schutzbedürftiger entwickelt und umgesetzt. In Wohnheimen der AWO und anderer Träger führten die Projektmitarbeiter*innen Beratungs- und Betreuungsarbeit u. a. zu Kita- und Schulfragen, Erziehungsfragen, Fragen zu physischer und psychischer Belastungen und zu sozialpädagogischen Maßnahmen durch. Mit dem Heimpersonal wurden Fachgespräche zu guter Betreuungspraxis und Fortbildungen durchgeführt. Es wurde eine heimübergreifende Gruppe von Mitarbeitenden für besonders Schutzbedürftige initiiert. Die Erfahrungen aus der Beratungspraxis, den Fachgesprächen und den Fortbildungen wurden in einem Handbuch der Beratung zusammengefasst und in die fachpolitische Diskussion eingebracht.
Dieses Projekt wurde mit Mittel des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union kofinanziert.
Die niedrigschwellige Erstanlaufstelle der Asylverfahrensberatung funktionierte als Ort der Orientierung über die eigene Situation, als Unterstützung in der Wahrnehmung der Rechte und Pflichten im Asylverfahren sowie als Clearingstelle bezüglich besonderer Schutzbedürftigkeiten. In der offenen Sprechstunde waren alle Asylsuchenden willkommen, die sich über die Rahmenbedingungen und Abläufe im Asylverfahren informieren möchten und rechtliche Unterstützung benötigen. Besonders schutzbedürftige Asylsuchende wie z.B. Menschen mit Behinderung oder Trauma konnten an entsprechende Netzwerkpartner_innen vermittelt werden, um eine bedarfsgerechte Hilfestellung zu bekommen. Die Beratungsgespräche fanden mit Übersetzung in der jeweiligen Muttersprache statt und waren kostenlos.
In den vom GIZ e.V. angebotenen Erstorientierungskursen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit den Anforderungen des alltäglichen Lebens sowie den kulturellen und rechtlichen Gegebenheiten in Deutschland vertraut zu machen. Im Verlauf eines Monats erhielten Teilnehmende im täglichen Unterricht grundlegende Informationen zu 20 Themen, wie beispielsweise Mobilität, Nachbarschaft und Berliner Bildungssystem. Zusätzlich lernten sie erste Redemittel im Deutschen für die grundlegende Kommunikation im Alltag.
Dieses Projekt wurde mit Mittel des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union kofinanziert.
Der AWO Kreisverband Berlin-Mitte war Träger des Projektes „Rechte Stärken! Behördenunabhängige Rechtsberatung für asylsuchende Menschen“ (AM19 BE5241) in Partnerschaft mit dem Diakonischen Werk Berlin-Stadtmitte e.V. und der Gesellschaft für interkulturelles Zusammenleben gGmbH (GIZ) sowie in ideeller Partnerschaft mit der Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen e. V. (KuB). Ziel des Projektes war es, standardisierte Beratungsstrukturen für Asylsuchende in der Region Berlin-Brandenburg anzubieten sowie Sprachmittler*innen fortzubilden.
Diese kostenfreie, individuelle und unabhängige Beratung richtete sich schwerpunktmäßig an Menschen im laufenden Asylverfahren, anerkannte Flüchtlinge, Personen mit subsidiärem Schutz oder Menschen, welche durch ein Resettlement-Programm nach Deutschland kamen. Das Projekt wurde mit dreizehn Mitarbeiter*innen an fünf Standorten berlinweit umgesetzt:
- Der AWO Kreisverband Berlin-Mitte bot Asylrechtsberatung in mehr als elf Sprachen in der Beratungsstelle in Berlin-Mitte sowie den Refugien an.
- Dieses Angebot wurde durch eine asyl- und aufenthaltsrechtliche Beratung mit zwei Personen am Standort der KuB an drei Tagen der Woche in Berlin-Kreuzberg ergänzt. Hier wurden mehr als 20 Sprachen abgedeckt.
- Für leistungsrechtliche Fragen war eine Sozialberatung der Diakonie an vier Tagen die Woche in Kreuzberg angegliedert.
- Die GIZ übernahm die Fort- und Weiterbildung von Sprachmittler*innen durch eine Workshop-Reihe zu Themen wie der Arbeit mit traumatisierten Geflüchteten, Strukturen des Sozialwesens in Deutschland oder Reflexion eigener Grenzen.
Somit schuf das Projekt eine in Berlin einzigartige Kooperation zwischen drei Beratungsstellen und einem Bildungsträger, welche untereinander im Austausch standen und deren Sprachmittler*innen zudem optimal geschult wurden. Durch einen regelmäßigen Austausch mit Behörden und Zivilgesellschaft setzten wir uns dafür ein, dass staatlich unabhängige Beratung erhalten bleibt und verbessert wird.
So fand im Rahmen des Projektes drei Wochen vor der Bundestags- und Abgeordnetenhauswahl eine Podiumsdiskussion statt. Wir diskutierten mit Spitzenkandidierenden der Berliner Politik über die flüchtlingspolitische Ausrichtung der nächsten fünf Jahre. Die Veranstaltung wurde von ALEX TV Berlin live im Fernsehen übertrage und kann hier nachgeschaut werden:
https://www.youtube.com/watch?v=tH5QBwpnPN8
Diese Beratung sollte frühzeitig Menschen im laufenden Asylverfahren erreichen und richtete sich daher schwerpunktmäßig an Personen, die nach dem EASY-Verfahren dem Land Berlin zugeteilt sind. Der AWO Kreisverband Berlin-Mitte bot individuelle, kostenlose und vertrauliche Einzelfallallberatung an, um auf die Anhörung vorzubereiten und offene Fragen zum Verfahren zu klären.
Fünf Mitarbeiter*innen boten werktäglich auf mehr als sechs Sprachen ihre Beratung an. Sie saßen dort, wo wir die Menschen am schnellsten nach ihrer Ankunft erreichen können: in den Erstaufnahmeeinrichtungen.
Diese Beratung wurde im Auftrag des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) durchgeführt.
Refugium Birkenhof
Wohnheim Treptow
Refugium Lichtenberg
Marie-Schlei Haus
Refugium an der Havel
Das Kunstprojekte Fasahat fand in drei Projektzyklen statt. Unter Leitung der Künstlerin Nahed Mansour und in Zusammenarbeit mit Nidal Jalouk und Yassin Alhomsi konzipierten wir einen Ort der Bildung, des Gedenkens und des Austauschs.
Gemeinsam mit professionellen Künstler*innen und Tischler*innen haben wir Ausstellungsräume und künstlerische Vitrinen-Displays im AWO Refugium An der Havel gestaltet, zur Ausstellung von Kunstwerke, die im Verlaufe der letzten 3 Jahre im Raum Gatow / Kladow in der Zusammenarbeit mit Menschen mit Fluchterfahrung und auch Einheimischen entstanden waren. Vorbereitend konnten die Teilnehmenden diverse Museen, vor allem aber das Pergamon Museum, das viele Kunstwerke aus den Herkunftsländern der Teilnehmenden zeigt, besuchen. Die Ausstellung wurde zuerst in mehreren öffentlichen Ausstellungsräumen Berlins gezeigt, ehe sie abschließend im AWO Refugium verblieb.
So gelang es uns in der Unterkunft ein besonderes kleines Museum zu schaffen, welches – mit einem permanenten Workshop-Programm – ein lebendiger Ort des Austauschs, der Begegnung und des künstlerischen Schaffens darstellt. Die künstlerischen Displays erzählen die Geschichten der Bewohner*innen der Unterkunft und halten diese so besonderen Jahre als künstlerische Fingerabdrücke für künftige Generationen fest. Gefördert durch Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung und den Bezirk Spandau sowie in Kooperation mit dem Künstler Nahed Mansour, der Universität der Künste, Institut für Kunst im Kontext und S27- Kunst und Bildung. Einladung zur Ausstellung.